Knoblauch pflanzen und ernten
Knoblauch-Baguette, Knoblauchsuppe, Spaghetti aglio e olio – es gibt so viele Leckereien für Knoblauch-Fans. Deshalb ist es sinnvoll, immer ein paar Zehen im Haus zu haben. Da Knoblauch auch in unseren Breitengraden wächst, kann es sich mitunter lohnen, Knoblauch einfach im Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Wie das geht und worauf Sie dabei achten müssen, erfahren Sie hier!
Die zwei Varianten des Knoblauch-Anbaus
Knoblauch anzubauen, ist nicht schwer. Sie können ihn in ein Beet im Garten setzen oder in einem Balkonkasten ziehen. Hierfür haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie pflanzen Knoblauchzehen oder Sie setzen Brutzwiebeln, auch Bulbillen genannt.
Methode 1: Zehen pflanzen
Vermehrt man Knoblauch im Herbst über, kann der Knoblauch im darauffolgenden Sommer geerntet werden. Achten Sie darauf, dass der Knoblauch, den Sie verwenden, winterhart ist.
Zuerst müssen die Tochterzwiebeln, die sogenannten Knoblauchzehen, von der Mutterzwiebel gelöst werden. Sie können Ihre Zehen vorkeimen lassen oder direkt einpflanzen. Um den Knoblauch einzupflanzen, stecken Sie die Zehen ca. fünf Zentimeter tief ins Beet oder Ihren Topf. Achten Sie darauf, dass der Zwiebelboden nach unten zeigt. Sonst können sich keine Wurzeln ausbilden.
Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Zehen sollte mindestens zehn Zentimeter betragen und der zwischen den Pflanzenreihen ungefähr zwanzig bis dreißig Zentimeter. Als Beetpartner eignen sich Erdbeeren.
Methode 2: Brutzwiebeln pflanzen
Knoblauch über Brutzwiebeln zu vermehren, dauert zwei Jahre. Brutzwiebeln oder Bulbillen kann man entweder direkt kaufen oder man erntet sie von einer Knoblauchpflanze. Bei Bulbillen handelt es sich nämlich um viele kleine Knoblauchzwiebeln, die am Blütenstängel der Pflanze in einem kleinen Kokon wachsen. Sie können Sie entweder herausbrechen und einfach wie die Zehen in die Erde stecken. Oder Sie lassen sie ausfallen. Dann wachsen Sie oberflächlich auf dem Hochbeet fest und können im Frühjahr mit etwas Kompost bedeckt werden.
Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Knoblauchbulbillen sollte etwa fünf Zentimeter betragen. Nun wachsen sie nämlich zu Rundlingen heran. Das sind kugelförmige Knoblauchzehen. Diese Rundlinge werden geerntet und sind essbar. Aus ihnen können jedoch im Herbst auch neue Pflanzen gezogen werden. Das funktioniert genauso wie bei der ersten Methode.
Wann im Jahr kann man Knoblauch pflanzen?
Knoblauch kann entweder im Herbst (Winterknoblauch) oder im Frühjahr (Frühlings- oder Sommerknoblauch) gepflanzt werden. Die Knollen des Winterknoblauchs werden größer, denn zwischen dem Anpflanzen von Anfang September bis Ende Oktober bis zur Ernte im Juli vergeht viel Zeit. Deshalb wird der im Herbst gepflanzte Knoblauch oft bevorzugt. Der Sommerknoblauch wird hingegen Mitte Februar bis Anfang April gepflanzt und schon ab August geerntet. Allerdings haben hier Schädlinge weniger Zeit, Schaden anzurichten.
In welcher Umgebung fühlen sich Knoblauchpflanzen wohl?
Knoblauchpflanzen wurzeln flach. Sandige Böden sind daher ungeeignet. Auch nasse und schwere Böden eignen sich nicht, stattdessen bevorzugt Knoblauch lockere und warme Böden. Ein sonniger Standort ist deshalb von Vorteil. Außerdem ist es gut, wenn der Ort nicht zu windgeschützt ist. Einer der größten Schädlinge für Ihre kleinen Knoblauchpflanzen ist nämlich die Knoblauchfliege und bei windigem Standort richtet diese weniger Schaden an.
Gute Nachrichten für Städter: Knoblauch zu stecken funktioniert sowohl im Freien als auch auf dem Balkon. Das Pflanzgefäß sollte ungefähr 12 cm tief sein. Balkonkästen eignen sich demnach gut für Knoblauch. Achten Sie aber unbedingt auf eine Drainage, die Staunässe verhindert. Als geeignet gelten insbesondere Tonscherben und Blähtonkugeln. Die Erde sollte zudem nährstoffreich sein.
Die richtige Pflege der Knoblauchpflanzen
Knoblauch benötigt keine aufwändige Pflege. Deshalb eignet er sich auch gut für Anfänger. Es reicht, wenn Sie den Boden frei von Unkraut halten. Gegebenenfalls können sie den Boden gelegentlich vorsichtig auflockern. Es empfiehlt sich zudem, die Blüten vor ihrer Ausbildung abzuschneiden, denn diese rauben der Pflanze Aroma.
Ein weiterer Vorteil von Knoblauch: Er benötigt wenig Wasser. Im Freiland muss er lediglich in langen Trockenperioden gegossen werden. Haben Sie Ihren Knoblauch in einem Topf oder einem Kübel gepflanzt, müssen Sie Ihren Knoblauch gießen, wenn er nicht unter freiem Himmel steht. In diesem Fall genügt einmal die Woche und Sie sollten darauf achten, dass Sie nicht zu viel Wasser geben. Bei Minusgraden und sobald die Knollen reif sind, sollte die Pflanze nicht gegossen werden.
Um den Knoblauch vor seinem erbittertsten Feind, der Knoblauchfliege zu schützen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Sie streuen in Maßen Holzasche um die Pflanzen oder Sie decken sie frühzeitig mit einem Vlies oder einer Decke ab.
Knoblauch ernten und lagern
Den richtigen Zeitpunkt für die Knoblauchernte erkennen Sie am Laub der Pflanze. Beginnt diese zu verwelken, sind die Knollen reif. Jetzt sollten Sie Ihren Knoblauch ernten, denn wenn Sie zu lange warten, beginnen die einzelnen Zehen auszutreiben.
Um die Knoblauchzwiebeln zu ernten, ziehen Sie sie vorsichtig aus der Erde. Sie können alternativ auch den Topf auskippen. Versuchen Sie unbedingt, die Knolle nicht zu beschädigen, denn dies verringert die Haltbarkeit. Frisch geernteter Knoblauch ist im Kühlschrank zu lagern und kurz haltbar. Deshalb empfiehlt es sich, den Knoblauch haltbar zu machen. Das geht zum Beispiel durch Trocknung oder Fermentierung.
Tipp: Neben den Knoblauchzehen sind auch die Blätter und Blüten der Pflanze essbar. Hieraus lässt sich zum Beispiel ein leckeres Pesto zaubern.
Knoblauch trocknen
Beim Trocknen von Knoblauch gehen Sie wie folgt vor:
- Lassen Sie die geernteten Knollen einige Tage bei trockenem Wetter auf dem Beet liegen.
- Waschen Sie den Knoblauch nicht ab!
- Flechten Sie das Laub des Knoblauchs zu einem Zopf. Die Knollen schauen daraus hervor.
- Lassen Sie den Zopf 2 bis 3 Monate an einem gut belüfteten, schattigen Ort bei ca. 0 °C trocknen. Am besten eignen sich Garagen oder Keller. Danach können Sie ihn entweder bei Raumtemperatur dunkel und belüftet lagern oder Sie lassen ihn am Zopf hängen und schneiden die Knollen bei Bedarf ab.
Knoblauch fermentieren
Wenn Sie keinen geeigneten Ort zum Trocknen haben, können Sie den Knoblauch fermentieren. Das geht so:
- Schälen Sie die Knoblauchzehen.
- Geben Sie die Zehen in ein Bügelglas.
- Geben Sie kühles Salzwasser bis zum Rand des Glases hinzu. Hierbei kommt ein Teelöffel Salz auf einen halben Liter Wasser.
- Nun verschließen Sie das Glas. Verzichten Sie auf eine Gummidichtung. Beim Fermentieren sollte das Gas entweichen können.
- Das Glas lagern Sie jetzt mindestens einen Monat bei ca. 18–24 °C an einem vor direktem Sonnenlicht geschützten Ort. Öffnen Sie das Glas jeden Tag einige Millimeter, damit das Gas entweichen kann. Wenn der Knoblauch mild-säuerlich und scharf schmeckt, ist er fertig.
- Setzen Sie die Gummidichtung wieder ein und bewahren Sie den fermentierten Knoblauch einige Tage im Kühlschrank auf.