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Der Garten als Kunstgalerie

Kunstgalerie Garten Versailles

Gartenkunst – Kunst im Garten. Kreative Konzepte beleben Gärten und Parks auf der ganzen Welt. In Asien waren Malerei und Landschaftsarchitektur bereits vor 3.000 Jahren eng miteinander verwoben und beeinflussten sich gegenseitig. Noch heute sind die chinesischen und japanischen Gärten für ihre harmonische Gestaltung bekannt. In Europa gab die italienische Renaissance den Startschuss für die künstlerische Auseinandersetzung mit der Gartengestaltung. Der „italienische Garten“ setzte auf klare, geometrische Formen und eine Betonung auf die Perspektive. Damit war er Vorreiter des Barockgartens, der insbesondere durch die Anlagen von Versailles und Vaux-le-Vicomte in Frankreich berühmt wurde. Im 18. Jahrhundert lag der Fokus auf Natürlichkeit, wobei die Anlagen auch hier bis ins kleinste Detail geplant waren. All diese Gartenkonzepte spielen mit künstlerischen Elementen, sowohl in der Gestaltung der Anlage selbst als auch in ihrer Ausstaffierung. Künstlich angelegte Sichtachsen leiten den Blick der Gartenbesucher auf die Statuen, Skulpturen oder Kleinarchitekturen, deren Bedeutung so hervorgehoben wird. Auch wenn nicht jeder Garten ein Park ist und nicht jeder Gartenfreund ein Fürst, so kann man sich doch auch für seine heimische Grünanlage einiges von diesen Konzeptgärten abschauen. Denn Kunst und Garten passen hervorragend zusammen.

Kunst im eigenen Garten

Ein geplantes und stimmiges Gartenkonzept gibt den Kunstobjekten einen würdigen Rahmen. Bevor man sich also daran macht, dekorative Objekte anzuschaffen und aufzustellen, ist bereits Kreativität gefragt. Folgendes sollte dabei geklärt werden:

  • Wo liegt das Zentrum des Gartens, von dem er bespielt wird?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, von dort Blickachsen zu bilden (Betonung einer Blickrichtung durch Pflanzenwuchs, Gehwege, etc.)?
  • Sollen die Objekte zueinander in Beziehung stehen und eine Art Geschichte erzählen oder geht es um den rein ästhetischen Charakter?
  • Sollen die Objekte frei stehen oder in die Gartenflora eingebunden sein?
  • Sollen die Objekte in erster Linie dekorativ oder auch nutzbar sein?

Exotische Gartengestaltung mit MarmorobjektenSteht das Konzept, kann mit der Ausstattung des Gartens begonnen werden. Wichtig ist dabei immer, die wichtigsten Kunstwerke so zu platzieren, dass sie von den Punkten sichtbar sind, an denen man sich am häufigsten aufhält. Das können etwa die Terrasse oder die Gartensitzgruppe sein. Hat man das Glück, über ein großes Grundstück zu verfügen, kann man auch einen kleinen Kunstrundgang anlegen, auf dem die einzelnen Werke nach und nach abgelaufen werden. Sie sollten einerseits so platziert sein, dass sie dem Betrachter schnell ins Auge fallen, andererseits aber auch die umliegende Flora mit einbeziehen. So ergibt sich ein harmonisches Zusammenspiel von Kunst und Natur. Spannend ist es, mit Sichtachsen zu arbeiten. Dabei muss nicht jedes Objekt auf geradem Weg zu erreichen sein, man sollte es aber bereits von der vorhergehenden Station aus sehen können. Blütenpflanzen sind beispielsweise eine gute Möglichkeit, solche Sichtachsen zu betonen, aber auch ein kleines Bächlein oder die Blickrichtung zwischen zwei Bäumen hindurch kann eine solche Achse sein. Wichtig ist, dass sie vom Betrachtungspunkt des ersten Kunstwerkes in gerader Linie auf das nächste Werk führt.

Ein solcher Kunstrundgang bietet sich auch immer für ein Konzept mit einer bestimmten Aussage an. So ist es zum Beispiel möglich, verschiedene Themenbereiche zu bilden, etwa stilistisch, aus verschiedenen Materialien oder Kulturkreisen. Oder man bedient sich mythologischer oder historischer Stoffe, die anhand von Skulpturen, Statuen und anderen Objekten nacherzählt werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Von Kitsch bis Kunst ist letztlich alles erlaubt.

Welche Objekte passen in den Garten?

Möchte man seinen Garten mit Kunstobjekten dekorieren, sollte man zunächst darauf achten, dass diese witterungsbeständig sind. Objekte aus Stein, Holz und Metall eignen sich sehr gut, sofern sie entsprechend behandelt sind. Auch Kunststoffobjekte können problemlos im Garten platziert werden. Sollen die Objekte im Winter draußen verbleiben, sollten sie gut geschützt und abgedeckt werden, damit sie nicht verwittern. Gerade bei wertvollen Stücken sind gute Pflege und Schutz essenziell, um sie lange zu erhalten.

kunstvolle Gartengestaltung

Man kann die natürliche Verwitterung allerdings auch als Teil des Konzepts nutzen, um so den Lauf der Natur zu betonen. Gerade bei Holzobjekten lässt sich nach relativ kurzer Zeit eine gewisse Patina erzeugen. Auch Metall eignet sich gut zur kunstvollen Verwitterung. Mit verrostetem Metall und klaren, reinen Materialien wie Glas oder glatt poliertem Marmor erzielt man außerdem spannende Kontraste.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, Kunst im Garten ansprechend zu präsentieren. Dazu sollte aber im besten Fall ein stimmiges Konzept für den gesamten Garten erstellt werden, das neben den Objekten selbst auch die

Gestaltung ihrer Umgebung berücksichtigt. So findet jedes einzelne Kunstwerk den Platz, an dem es seine Wirkung optimal entfalten kann.

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