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Hängende Gärten – vertikale Begrünung von Wänden

Mit verschiedenen Pflanzen bedeckte Hauswand

Ein vertikal ausgerichtetes Beet mit unterschiedlichen Pflanzen belebt schlichte Häuserwände.

Die hängenden Gärten von Babylon zählten zu den sieben Weltwundern der Antike. Sie sollen der sagenumwobenen Semiramis, einer altorientalischen Heldin oder Königin gehört haben. Gesichert ist nichts von alledem, weder Lage noch Urheber konnten bislang zweifelsfrei identifiziert werden. Sicher ist nur, dass erste erhaltene Erwähnungen der Gartenanlage bis ins 4. Jahrhundert vor Christus zurückreichen. Sie soll auf gemauerten, 25 bis 30 Meter hohen Terrassen mit einer Seitenlänge von 120 Metern angelegt gewesen sein und über ein kunstvolles Bewässerungssystem verfügt haben.

Auch heute gibt es wieder hängende Gärten. Doch sie werden nicht von sagenumwobenen Königinnen, sondern von Gartenarchitekten in aller Welt konzipiert. Denn die vertikale Begrünung von Fassaden und Mauern liegt voll im Trend.

Wilder Wein an einer Hauswand

Wie ein Wasserfall aus Pflanzen: wilder Wein an einer Fassade.

Gut für Klima und Seele

Großflächig angelegte Gärten, die sich über ganze Häuserfassaden erstrecken, gelten gerade in Großstädten als neue Möglichkeit der Klimaregulation. Die Grünpflanzen produzieren Sauerstoff und kühlen die aufgeheizten Städte ab. Sie wirken wie Parks, die grünen Lungen der Städte, nur eben nicht in horizontaler, sondern in vertikaler Ausrichtung. Neben ihrer klimaregulierenden Wirkung sind Grünflächen aber immer auch ein Segen für gestresste Städter. Sie holen die Natur zurück in den grauen Alltag und wirken sich positiv auf die Stimmung aus. Zwar kann man in einem vertikalen Garten nicht sitzen und entspannen, doch bereits der Anblick des Grüns hat einen stimmungsaufhellenden Effekt auf den Menschen. Nicht zuletzt bieten hängende Gärten Lebensraum für unzählige Tierarten, die dort nisten und Ihrem geschäftigen Treiben nachgehen können.

Einen vertikalen Garten anlegen: so geht’s

Übereinander angebrachte Balkonkästen an einer Wand

Balkonkästen übereinander: Platz für viele Pflanzen.

Ob Sie einen eigenen Garten haben, nur über einen Balkon verfügen oder nicht einmal dies – vertikale Gärten können Sie überall anlegen, sogar innerhalb der eigenen vier Wände. Dabei gibt es ganz verschiedene Methoden, die Pflanzen in die Höhe zu bekommen. Die einfachste Art ist gut für kleinere Gärten oder Balkone mit ausreichender Wandfläche geeignet. Hier werden die Pflanzkästen einfach übereinander an die Wand montiert und bepflanzt. Gegossen wird per Gießkanne oder Gartenschlauch. Möchten Sie den Garten an der Häuserfassade anbringen, sollten Sie vor der Montage allerdings eine wasserabweisende Plane als Untergrund verwenden, damit die Wand nicht dauerhaft feucht ist.
Auch alte Holzleitern oder Dekoleitern sind eine hübsche Möglichkeit, Pflanzen in die Höhe zu staffeln. Es geht allerdings auch etwas aufwendiger, dafür aber pflegeleichter.

Dekorative Leiter in A-Form für Pflanzen

Auf den einzelnen Stufen der Dekoleiter finden viele bunte Pflanzen Platz.

Pioniere und Forscher im Bereich der vertikalen Gärten wie Patrick Blanc oder Paul Giacomantonio arbeiten bevorzugt mit einem Vlies, in das die jungen Setzlinge eingesteckt werden. Die Wurzeln können sich auf der Rückseite ausbreiten und finden ausreichend Halt in mehreren dünnen Vliesschichten. Die Bewässerung erfolgt mithilfe eines Pumpensystems, das besonders wassersparend arbeitet, indem es das herabtropfende Wasser auffängt und wiederverwendet. Gießen muss man die Pflanzen nicht mehr. Diese Methode eignet sich sogar für Innenräume. Natürlich muss das Beet in diesem Fall gut abgedichtet sein, sodass kein Wasser an die Wand abgegeben werden kann. Schimmelbildung wäre sonst die Folge. Der Raum sollte außerdem immer gut gelüftet werden, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Hängender Garten mit frischem Salat

Mit Pflanzvlies lässt sich sogar Salat in der Vertikalen ziehen.

Solche Konstruktionen lassen sich auch selber bauen. Eine gute Grundlage dafür sind zum Beispiel Pergolen. Eigentlich dienen sie Kletterpflanzen als Halt, doch man kann auch hervorragend Pflanzvlies an der Rückseite befestigen. Ein entsprechendes Pumpsystem sollten Sie im Fachhandel besorgen. Lassen Sie sich gut beraten und greifen Sie im besten Fall zu solarbetriebenen Anlagen. Mit Hilfe einer solchen Pergola können Sie sogar auf dem Balkon einen vertikalen Garten anlegen und vielleicht Ihren eigenen Salat oder eine bunte Vielfalt an Küchenkräutern ziehen.

Ein Rankgitter aus Metall oder Holz kann mit wenigen Mitteln zu einem vertikalen Garten umfunktioniert werden. Nachhaltig angebautes Holz liefert den Rohstoff für die Konstruktion. So tun Sie nicht nur etwas für Ihren grünen Daumen, sondern auch für Ihr grünes Gewissen.

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Von der Rankhilfe zum hängenden Garten: die Pergola aus Kiefernholz von Promadino

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Bild 4: © Dekoleiter aus Kiefernholz von Promadino – gartenmoebel.de
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Bild 6: © Pergola aus Kiefernholz von Promadino – gartenmoebel.de