Veröffentlicht am: 23.08.23 von Gartenmöbel.de
Die Sonne scheint hell vom strahlend blauen Himmel herunter, die Haare sind noch feucht vom Ausflug an den Badesee und in der Luft liegt der unverwechselbare Geruch nach warmer Erde und Sonnencreme – endlich ist der Sommer da! An solchen Tagen gibt es nichts Gemütlicheres, als sich mit Familie und Freunden auf den späten Nachmittag zu kühlen Drinks und Köstlichkeiten vom Grill zu verabreden. Doch bevor das Grillgut auf den Rost darf, muss der Grill angezündet werden und wie Sie das am geschicktesten anstellen, erfahren Sie hier!
Grillanzünder, Kohle und Co.: Was brauche ich zum Grill anzünden?
Wenn Sie keinen Elektro- oder Gasgrill haben, dann können Sie Ihren Grill nicht einfach mit einem Knopf einschalten. Beim Anzünden eines Holzkohlegrills müssen Sie sich stattdessen zuerst Gedanken machen, um die Auswahl der Kohle, des Grillanzünders und über praktische Anzündhilfen wie einen Anzündkamin.
Die richtige Kohle für Ihren Grillabend
Grundsätzlich haben Sie bei der Auswahl der Kohle zwei Möglichkeiten: Sie können sich für Holzkohlestücke entscheiden oder für Briketts. Beide werden auf die gleiche Weise angezündet, haben jedoch unterschiedliche Eigenschaften:
- Holzkohle verglüht schnell und bei hohen Temperaturen. Sie eignet sich ideal für kurze Grillabende. Gute Holzkohle sollte aus gleichmäßigen, großen und feinporigen Stücken bestehen. Sie hat außerdem bläulich schimmernde Verfärbungen. Je größer die Stücke sind, desto höhere Temperaturen können Sie beim Grillen erzielen, was insbesondere für Steaks wichtig ist. Kohlen aus Hartholz glühen heißer als solche aus Weichholz. Es lohnt sich qualitativ hochwertige Grillkohle zu nutzen, denn diese ist zwar meist schwerer zu entzünden, dafür gibt es aber auch kaum Rauch- oder Flammenentwicklung.
- Grillbriketts eignen sich am besten für lange Grillfeste und für das Grillen mit niedriger Temperatur. Überdies sind viele Brikett-Sorten nachhaltiger als Holzkohle. Es gibt beispielsweise Briketts aus Kokosnussschalen, für die kein Baum gefällt werden muss.
Die Wahl des Grillanzünders
Im zweiten Schritt müssen Sie nun einen geeigneten Grillanzünder auswählen. Hier gibt es viele Möglichkeiten, die verschiedene Vor- und Nachteile haben:
- Anzündwürfel sind günstig und enthalten oft Paraffin, was einen unangenehmen Geruch erzeugt. Aber es gibt auch welche aus Holzfasern und Wachs. Die Würfel stecken Sie zwischen die Kohle. Alternativ können Sie auf die gleiche Weise ökologische Anzündwolle verwenden.
- Flüssiganzünder sind sehr ergiebig und ermöglichen besonders leichtes Anzünden. Wird das Mittel nicht sparsam genug verwendet, kann es allerdings zu hohen Flammen kommen. Es gibt biologische Anzünder oder solche mit Paraffin bzw. Petroleum.
- Elektrische Grillanzünder werden über Strom betrieben. Sie benötigen also eine Steckdose in Grillnähe. Das Gerät legen Sie zwischen die Kohlen. Die Heizspirale bringt diese dann zum Glühen. Ist der Grill angezündet, sollten Sie das Gerät in eine hitzebeständige Schale legen, denn es braucht eine Weile, um abzukühlen.
Hinweis: Zünden Sie Ihren Grill niemals mit Benzin, reinem Spiritus oder Petroleum an! Es besteht eine massive Verletzungsgefahr, da Stichflammen entstehen können. Außerdem sind die Dämpfe, die beim Verbrennen entstehen, giftig!
Tannenzapfen und Zweige eignen sich zwar zum Anzünden von Feuerschalen für ein gemütliches Feuer im Garten, für Grills sind sie aber ungeeignet, da Harze und Bitterstoffe den Geschmack Ihres Grillgutes unangenehm beeinflussen.
Zubehör zum Anzünden des Grills
Ein Anzündkamin verspricht schnelles Anzünden des Grills ohne Stichflammen und übermäßig viel Rauch. Der Zylinder wird bis zur angegebenen maximalen Füllhöhe mit Kohle oder Briketts gefüllt. Dann entzünden Sie in Ihrem Grill Anzündwürfel oder Anzündwolle und stellen den Anzündkamin auf die Flammen. Durch den Kamineffekt wird Ihre Glut besonders gleichmäßig. Wenn Ihre Grillkohle ordentlich glüht, entleeren Sie den Anzündkamin in die Feuerschale Ihres Grills.
Wenn es sehr schnell gehen muss, können Sie auch einen Gasbrenner zum Anzünden der Holzkohle bzw. Ihrer Grillbriketts benutzen. Dabei sollten Sie allerdings vorsichtig sein, denn die offene Flamme bietet Verletzungspotential.
Tipp: Sie können Ihren Grill ohne Grillanzünder anzünden. Dafür benötigen Sie eine leere Flasche und eine unbeschichtete Zeitung, wie zum Beispiel eine Tageszeitung. Wickeln Sie das Zeitungspapier um die Flasche und stellen Sie sie in Ihre Grillschale. Nun schichten Sie, wie weiter unten beschrieben, die Kohle drumherum auf. Ziehen Sie die Flasche aus dem Papier und werfen Sie ein Streichholz ins Innere der Zeitung. Alternativ können Sie das Papier mit einem Stabfeuerzeug anzünden. Jetzt sollte die Grillkohle von innen durchglühen.
Schritt für Schritt: So zünden Sie Ihren Holzkohlegrill richtig an
1. Schritt: Holzkohle zur Pyramide schichten
Zuerst schütten Sie Ihre Holzkohle oder Briketts in die Grillschale. Ist die Grillkohle in der Schale, schichten Sie sie zu einer Pyramide auf.
Wie viel Grillkohle Sie benötigen, hängt von der Dauer Ihres Grillabends, der Größe Ihres Grills und der Qualität Ihrer Kohle ab. Prinzipiell ist es beim Grillen leichter, die Temperatur nachträglich zu verringern, als sie zu erhöhen. Daher verwenden Sie tendenziell lieber etwas mehr Grillkohle. Falls Sie jedoch sparsam vorgehen möchten, können Sie auch später neue Kohle nachlegen, wenn die erste Ladung durchgeglüht ist.
2. Schritt: Grillanzünder zur Holzkohle geben
Jetzt stecken Sie Anzündwürfel oder Holzwolle in die Zwischenräume Ihrer Pyramide. Falls Sie stattdessen einen Flüssiganzünder verwenden, gießen Sie diesen sparsam über Ihre Kohlen bzw. Grillbriketts und lassen ihn kurz einziehen.
3. Schritt: Kohle anzünden und durchglühen lassen
Schließlich zünden Sie den Grillanzünder an. Dafür können Sie ein Stabfeuerzeug, ein Streichholz oder ein brennendes Stück unbeschichtetes Papier verwenden. Achten Sie auf ausreichend Sicherheitsabstand zur Flamme und halten Sie nicht das Gesicht über die Feuerschale, da Sie sich im Falle einer Stichflamme verletzen könnten. Hitzebeständige Handschuhe können zudem Ihre Hände vor Verbrennungen schützen.
Nun behalten Sie Ihre Grillkohle gut im Blick. Nicht nur aus Sicherheitsgründen, um auf eventuellen Funkenflug reagieren zu können, sondern auch, um beurteilen zu können, ob Sie mit dem Grillen beginnen können. Hierfür muss der Grillanzünder vollständig verbrannt sein.
Sorgen Sie mit einem Blasebalg für eine gute Sauerstoffzufuhr, um eine ordentliche Glut zu erhalten. Wenn Ihre Kohlen bzw. Ihre Grillbriketts gleichmäßig weiß sind und keine Flammen mehr brennen, kann es losgehen – jetzt können Sie köstliche Rezepte zum Grillen ausprobieren!
Welche Gefahren sollte man beim Grill anzünden beachten?
So spaßig das Grillen auch sein kann, Sie hantieren mit leicht brennbaren Materialien und Feuer! Wenn Sie sich an die entsprechenden Schritte und Vorschriften halten, besteht kein Grund zur Furcht, aber Sie sollten sich dessen stets bewusst sein und am Grill ruhig und überlegt handeln. Wir geben Ihnen außerdem noch einige Sicherheitstipps auf den Weg:
- Ihr Grill muss stabil, feuerfest und frei stehen: nicht auf Kanten oder schmalen Plattformen, nicht auf trockenem Gras oder brennbaren Oberflächen, nicht unter einem Schirm oder in einem geschlossenen Raum, keine brennbaren Materialien im Umkreis von drei Metern
- Kinder haben am Grill nichts verloren! So spannend Feuer auch ist, mit Abstand und Stockbrot sind Kinder vor einem Lagerfeuer besser aufgehoben als am Grill. Schützen Sie Ihre Kinder in jedem Fall vor spritzendem Fett, heißen Dämpfen, Stolperfallen und Co., indem Sie Abstand zwischen ihnen und dem Grill garantieren. Achten Sie auch auf Ihre Haustiere!
- Gießen Sie Flüssiganzünder niemals auf die heiße Glut. Es besteht Explosions- und Verbrennungsgefahr.
- Halten Sie Materialien zum Löschen, wie eine Löschdecke oder Sand bereit. Bedenken Sie, dass Wasser einen Fettbrand verstärkt. In diesem Fall unterbinden Sie immer die Luftzufuhr bzw. die Gaszufuhr!
Wie mache ich den Holzkohlegrill nach dem Grillen sicher wieder aus?
Wie Sie Ihren Grill nach dem Grillen löschen, hängt vom Modell ab. Bei Holzkohlegrills gibt es häufig Schieberegler, über die die Sauerstoffzufuhr unterbunden werden kann. Dann entfernen Sie den Rost. Auf diese Weise brennen sich die Rückstände vom Grillgut nicht weiter ein. Schließen Sie den Grill und warten Sie mindestens über Nacht, bis Sie die Kohlen entfernen. Schaufeln Sie Grillkohle und Asche auf ein Stück Alufolie, wickeln Sie sie ein und entsorgen Sie sie in einen feuerfesten Eimer.